Wie du Kuscheltiere häkelst, die garantiert im Schrank verstauben (in 7 einfachen Schritten zum Häkelfrust)

Kuscheltiere sind ein tolles Geschenk für Kinder, so ganz genau weiß man aber vorher nie, wie das Geschenk ankommen wird.

Angenommen, du willst ganz sicher gehen, dass dein nächstes Amigurumi Projekt im Schrank verstaubt und niemals jemand damit spielt oder kuschelt, dann hab ich heute die richtige Anleitung für dich.

1) Wähle ein möglichst dunkles Garn

Alle, die schonmal damit gehäkelt haben, wissen wieviel Spaß es macht, mit schwarzem oder dunkelblauem Garn zu häkeln. Besonders nachts.

So hast du die Möglichkeit, dich intensiv mit der Frage auseinanderzusetzen, wo du denn nun die nächste Masche anfängt und das ist doch viel lustiger, als tatsächlich zu häkeln. Oder?

2) Benutze das teuerste Garn, das du finden kannst

Besonders wenn du Amigurumi für Kinder häkelst, ist es besonders wichtig, dass du ein möglichst edles und hochpreisiges Garn wählst, dass entweder nur mit Handwäsche oder gar nicht gewaschen werden darf.

Kinder finden es toll, wenn sie ihre Kuscheltiere nur mit gewaschenen Händen und unter Aufsicht von Erwachsenen in den Arm nehmen dürfen.

Durch die Auswahl von möglichst teurem Garn zeigst du dem oder der Beschenkten, dass du die Sache ernst nimmst. Der Preis ist schließlich das, was an einem Geschenk zählt.

3) Wähle immer und ausschließlich deine Lieblings-Häkelnadel

Deine Lieblings-Häkelnadel sollte ohne Ausnahme die einzige sein, die zum Einsatz kommt.

Die Angaben auf der Banderole oder der Homepage des Garnherstellers können nie so gut wie du wissen, welche Häkelnadel zu welchem Garn passt und auch die freundliche Dame im Wollgeschäft kann nie so gut wie du Bescheid wissen, welche Häkelnadel passt.

Wenn es deine liebste Häkelnadel ist, dann wird damit gehäkelt und Punkt.

Da muss sich notfalls eben das Garn an dich anpassen und die paar Löcher im Kuscheltier fallen auch gar nicht so auf.

Also steh zu dir und deiner Häkelnadel, egal, was die anderen sagen.

4) Häkel nur die Tiere, die du selbst gut findest

Dein Patenkind mag Katzen, du bist aber ein Hundemensch? Nun, dann bekommt das Kind natürlich einen Kuschelhund, das ist hoffentlich klar.

Schließlich verbringst du ja mehrere Stunden mit dem Kuscheltier um es zu häkeln.

Auch bei den Farben solltest du darauf zurückgreifen, was dir gefällt und was du gerne magst.

Kinder sind ja bekanntlich sehr flexibel, die werden schon lernen, die von dir gehäkelten Tiere zu mögen.

5) Verwende ausschließlich kostenlose Anleitungen aus dem Internet, die du noch nie vorher gehäkelt hast

Beim Häkeln von Kuscheltieren ist es sehr wichtig, dass du Anleitungen benutzt, die du durch eine schnelle Google Suche kostenlos im Internet gefunden hast. Zeit ist schließlich Geld und du willst ja anfangen zu häkeln.

Das schöne an solchen Anleitungen ist, dass sie zum Teil nicht korrekturgelesen oder von Probehäkler*innen getestet wurden. Das sorgt für die richtige Spannung, denn so weißt du vorher nie genau, was du da vor dir hast.

Wenn es dann auch noch eine Autorin ist, von der du noch nie gehört hast, kannst du sicher sein, die perfekte Anleitung gefunden zu haben. Dabei solltest du dich auf keinen Fall auf Empfehlungen verlassen, denn du bist ein eigenständiger Mensch und es ist wichtig, seine eigenen Erfahrungen zu machen.

Fang auf jeden Fall gleich an zu häkeln. Die Anleitung vorher ganz durchzulesen verdirbt nur die Überraschung, aus welchen Teilen das Projekt besteht und was wo angenäht wird.

Abkürzungsverzeichnis und Materialangaben brauchst du auch nicht unbedingt, du siehst ja dann beim Häkeln, ob du alle Anweisungen verstehst und ob das Garn reicht. Notfalls gehst du eben zwischendurch einkaufen.

Wichtig bei Projekten, die du verschenken willst, ist es, immer eine Anleitungen zu verwenden, die du noch nie vorher gehäkelt hast. Sonst wird es einfach langweilig, und man sieht am Ende am fertigen Kuscheltier, dass du mit dieser Anleitung schon Erfahrung hast. Und das wollen wir nun wirklich nicht.

6) Nähe möglichst viele Einzelteile an dein Amigurumi

Das Annähen und Zusammennähen sind, wie du sicher weißt, zwei der liebsten Beschäftigungen aller Häkler*innen.

Wir lieben das.

Echt.

Da ist es nur logisch, Kuscheltiere immer in möglichst vielen Einzelteilen zu häkeln und ganz ganz viele Verzierungen an dein Kuscheltier zu nähen. Blumen, Hüte, Wimpern, tob da einfach deine wildesten Fantasien aus.

Minimalismus wird überbewertet, je mehr Zeug an deinem Tier dranhängt, desto besser. Gerade kleine Kinder freuen sich, wenn sie möglichst vielen verschiedenen optischen Reizen gleichzeitig ausgesetzt sind, da sind sie dann richtig gut drauf.

Und wenn du den Eltern noch eine besondere Freude machen willst, bau irgendwas in das Kuscheltier ein, das Geräusche macht. Gerade in einer Familie mit Kindern ist es ja doch oft ein wenig zu leise.

7) Fange am Vorabend der Geschenkübergabe an zu häkeln

Das ist für mich der wichtigste Tipp.

Du willst ein Kuscheltier zu Weihnachten oder zum Geburtstag verschenken?

Fang auf jeden Fall erst am Vorabend an zu häkeln. So ist die Freude bei dir am nächsten Tag noch frisch und du kannst dich voll motiviert in die Feierlichkeiten werfen. Wenn es am Ende eine Nachtischicht wird, sorgt das normalerweise dafür, dass das Kuscheltier noch schöner und vor allem das Gesicht besonders symetrisch wird. Auch für die Fadenspannung ist es aufregend, wenn du unter möglichst großem Zeitdruck häkelst.

Und das schlägt sich im Endergebnis nieder.

Wenn du all diese Tipps beherzigst, wirst du ohne Probleme Kuscheltiere häkeln, die im Schrank verstauben und an denen garantiert weder du beim Häkel noch der oder die Empfänger*in Freude hat.

Wenn du jetzt aber lieber nachlesen willst, was du zum Beispiel beim Häkeln für Babys wirklich (also ohne Scherz und Augenzwinkern ;-)) beachten solltest, dann kannst du gleich hier weiterlesen: Sind meine Häkeltiere auch für Babys geeignet?

Ich wünsch dir eine wunderschöne Woche und fröhliches Häkeln