Steht Häkeln schon in deinem Lebenslauf?

Unter „besondere Fähigkeiten“ natürlich.

Wenn nicht, dann solltest du das schnellstens ändern.

Denn ein kreatives Hobby ist nicht nur ein spannender Gesprächseinstieg, beim Häkeln trainisierst du auch noch allerhand Fähigkeiten, die sich gut im Lebenslauf machen.

Bei so vielen Maschen könnte man leicht den Überblick verlieren, aber Häkler:innen bleiben konzentriert.

Bei so vielen Maschen könnte man leicht den Überblick verlieren, aber Häkler:innen bleiben konzentriert.

1. Konzentration

Alleine schon, eine Anleitung aufmerksam zu lesen, erfordert ein Grundlevel an Konzentration.

Die richtigen Stellen mit der Häkelnadel zu treffen, ebenfalls.

Jeder Arbeitgeben kann froh sein, Mitarbeiter*innen zu haben, die Häkeln können, denn die

- haben ein Auge für Details (und wissen, dass es eben nicht egal ist, ob da 5 fMihM oder 5 fMivM steht)

- können jede Ablenkung von außen ausblenden, wenn sie gerade eine wichtige Sache erledigen (zB Maschen zählen) und

- wissen, wie man von Anfang bis schluss die (Faden-)spannung gleichmäßig aufrecht hält.

2. Mathe

Ja ich weiß, Mathe sollten wir eigenltich in der Vollksschule ausreichend lernen, damit wir für alle durchschnittlichen Bürojobs versorgt sind, aber ich gestehe jetzt mal etwas:

So motiviert fürs Kopfrechnen, wie beim Maschenzählen, war ich nie zuvor in meinem Leben.

Amigurumi bauen ja auf dem Häkeln in Runden (in der Regel Spiralrunden) auf und auf regelmäßigen Zu- und Abnahmen.

Da zu wissen, wieviele Maschen am Ende rauskommen müssen, hilft und macht Spaß und das ist ja bekanntlich die beste Art, was zu lernen.

3. Planung

Mathe hilft auch bei der dritten Fähigkeit, die du durchs Häkeln trainierst.

Planen.

Nichts ist frustrierender, als mitten unterm Häkeln festzustellen, dass dir die Wolle in genau der Farbe ausgegangen ist, die du jetzt brauchst.

Oder die Füllwatte.

Oder dass du genau die Häkelnadel in der richtigen Größe nicht findest.

Oder dass du vergessen hast, mit welcher Häkelnadel du das Projekt vor einer Woche angefangen hast und die Nadel auch nicht mehr im Projekt steckt, weil deine Kinder damit ihre Barbiepuppen frisiert haben.

(Welche der genannten Dinge echt passiert sind, darfst du dir selber überlegen).

Jedenfalls ist es sehr praktisch, wenn Planen und Organisieren für dich keine Fremdworte sind.

Beim Häkeln und im Job.

4. Frustrationstoleranz

Hast du schon mal spät abens festgestellt, dass du dich vor 10 Runden verzählt hast?

Hast du schon mal ein neues Knäuel mit der richtigen Farbnummer angeschlagen, das aber leider aus einer anderen Charge und damit deutlich sichtbar eben nicht genau in derselben Farbe war?

Einatmen.

Ausatmen.

Weiterhäkeln.

Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen, wenn mal was schiefgeht.

5. Stressbewältigung

Ja, beim Häkeln kann es auch zu stressigen Situationen kommen (siehe Nummer 4), aber ganz allgemein hilft Häkeln, mit dem Stress in deinem Leben (zB bei der Arbeit) zurecht zu kommen.

Dein:e zukünftige:r Chef:in kann sich glücklich schätzen, Häkler:innen im Team zu haben, denn die wissen, wie sie nach einem stressigen Tag im Büro wieder runterkommen.

Unbezahlbar.

6. Small Talk

Häkeln ist der perfekte Gesprächseinstieg.

“Was machst du da?”

“Ist das Stricken?” oder

“Oh, meine Oma hat das auch immer gemacht” sind nur einige der Fragen, mit denen sich handarbeitsbegeisterte Menschen auseinandersetzen.

Häkeln erledigt den Small Talk für dich.

Jeder hat es - vor vielen Jahren - schon mal gemacht (außer deine Mama hat dir da in der Volksschule unter die Arme gegriffen) und das führt oft zu einem netten Gespräch und lockert definitiv die Stimmung auf.

und zuletzt

7. Mit Anpacken

Jemand, der häkelt, hat keine Scheu, sich die Hände schmutzig zu machen.

Handarbeitsfreunde interessieren sich in der Regel für ihre Umwelt, den Werkstoff Wolle und alle Garne, die es rundherum gibt und - auch nicht zu verachten - können notfalls einen Pullover häkeln.

Häkelfreund:innen zögern keine Sekunde, die Nadel zu schwingen, wenn Not am Mann (oder an der Frau) ist und packen mit an.

Sammeln Grannysquares für eine riesige Gemeinschaftsdecke, häkeln Kuscheltiere für kranke Kinder oder Mützen gegen Mobbing, wenn es der guten Sache dient.

Ja, in der Häkelcommunity geht es manchmal ganz schön zickig zu, aber im Fall der Fälle gehörst du als Häklerin zu einem weltweiten Netzwerk von tollen Menschen, die alle Hebel in Bewegung setzen, um zu helfen.

Du siehst, das beste Hobby der Welt ist so viel mehr als nur ein Hobby.

Zeit, dass wir es stolz in die Welt hinaus tragen.

Hast du schonmal beim Vorstellungsgespräch erwähnt, dass du häkelst? Ich wäre super gespannt auf deine Geschichte.

Dieser Artikel ist Teil 4/6 der #crazyblogwoche mit Veronika und Aline, bei der wir alle drei in sechs Tagen sechs Blogartikel schreiben zu einem jeweils gelosten Thema.

Das Thema heute lautet Lebenslauf.

Veronika hat heute über Diversität in Teams geschrieben und

Aline darüber, dass ein Lebenslauf keine Lücken haben kann.

Die solltest du unbedingt lesen. Ich bin grade täglich ein bisschen (ok, sehr) gerührt, was für tolle Blogartikel meine Mitstreiterinnen da einen nach dem anderen raushauen. Nimm dir ein bisschen Zeit und schau vorbei.

Die bisherigen Artikel der #crazyblogwoche findest du hier:

Tag 1: Herzensangelegenheit

Tag 2: Jahreszeiten

Tag 3: Entwicklung

Fröhliches Häkeln

deine Susi

P.S.: Du möchtest meine neuen Blogartikel direkt in dein Email Postfach, nie mehr den Einführungspreis für neue Anleitungen verpassen und meine besten Tipps zum Amigurumi häkeln lesen? Dann trag dich hier auf meiner Emailliste ein: